SN 2023ixf: Beeindruckende Aufnahme der erdnächsten Supernova seit 10 Jahren

Seit Wochen fasziniert eine besonders nahe Supernova die Astronomiegemeinde. Nun ist von Hawaii aus eine faszinierende Aufnahme gelungen.

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Galaxie mit Supernova

Die Feuerrad-Galaxie und mittig links die Supernova als heller Lichtpunkt.

(Bild: International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURAImage Processing: J. Miller (Gemini Observatory/NSF’s NOIRLab), M. Rodriguez (Gemini Observatory/NSF’s NOIRLab), M. Zamani (NSF’s NOIRLab), T.A. Rector (University of Alaska Anchorage/NSF’s NOIRLab) & D. de Martin (NSF’s NOIRLab).Astronomical processing done with DRAGONS 3.1.)

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Drei Wochen, nachdem mit SN 2023ixf die erdnächste Supernova seit fast 10 Jahren entdeckt wurde, ist dem Gemini-Observatorium auf Hawaii eine besonders beeindruckende Aufnahme der Sternenexplosion gelungen. Damit kehre man "buchstäblich mit einem Knall" aus einer siebenmonatigen Pause für eine Reparatur zurück, erklärt das US-Forschungszentrum NOIRLab, das das Teleskop betreibt. Zu sehen ist auf der Aufnahme etwas mehr als die Hälfte der farbenfrohen Feuerrad-Galaxie und unten links die gigantische Explosion als besonders heller blauer Stern. Die wird noch auf Monate zu sehen sein, erklärt das "Nationale Forschungslabor für optische und Infrarotastronomie".

Entdeckt worden war SN 2023ixf am 19. Mai von dem japanischen Amateurastronomen Koichi Itagaki. Der hat mit einem eigenen Observatorium in der Nähe von Yamagata bis dato schon mehr als 80 solcher Supernovae entdeckt, erklärt das NOIRLab. Unter denen sticht SN 2023ixf aber hervor, denn sie ist lediglich 21 Millionen Lichtjahre entfernt. Seit fast zehn Jahren war keine Supernova mehr in einer derart – nach astronomischen Maßstäben – geringen Distanz zu sehen. Die Sternenexplosion kann aktuell auch mit Amateurtechnik beobachtet werden und könnte in den kommenden Wochen sogar noch heller werden. Jede Menge Aufnahmen gibt es etwa auf der Fotoplattform Flickr.

Bei SN 2023ixf handelt es sich um eine sogenannte Kernkollaps-Supernova, die sich ereignet, wenn ein Stern von etwa 8- bis 10-facher Sonnenmasse, der seinen Kernbrennstoff aufgebraucht hat, kollabiert. Übrig bleiben ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern. Während solch einer Explosion fällt der äußere Kern des Sterns mit einer Geschwindigkeit von 250 Millionen km/h oder 23 Prozent der Lichtgeschwindigkeit in sich zusammen, erklärt das NOIRLab. Dabei wird innerhalb von zehn Sekunden so viel Energie freigesetzt, wie von unserer Sonne während ihrer gesamten Lebensdauer von 10 Milliarden. Dank der vergleichsweise geringen Distanz könne man das nun besonders gut beobachten und untersuchen, heißt es noch.

(mho)